Alte freiliegende Fachwerkkonstruktionen haben einen verführerischen Charme. Was dem oberflächlichen Betrachter idyllisch, harmonisch und intakt erscheint, hält jedoch dem geschulten Blick erfahrener Fachleute oft nicht stand.
So können sich unter Farbschichten und Spachtelmassen durch Pilz- oder Insektenbefall verursachte Schadstellen im Holz verbergen. Deutlich schwieriger wird es bei verkleideten oder verputzten Konstruktionen.
Folglich ist eine detailierte Schadens- und Bestandsaufnahme der vorhandenen Substanz vor der konkreten Instandsetzungs-/Umbauplanungen anzuraten. Diese erfolgt nach einer gründlichen Sichtprüfung, die möglichst vor dem Erwerb stattfindet. Bei der folgenden genauen Untersuchung wird zunächst das äußere Erscheinungsbild der einzelnen Hölzer, Anstriche und Ausfachungen sowie das statische Gefüge untersucht. In das Ergebnis der Bewertung fließen die verwendeten Baustoffe und ihre bauphysikalischen Eigenschaften natürlich mit ein.
Ergebnisabhängig ist eine möglichst genaue Bestandsaufnahme der Schäden meist der nächste Schritt. Verschiedene weitere Untersuchungsmethoden können dabei zum Einsatz kommen. Dem Abklopfen der Balken mit dem Hammer, punktuelle Probebohrungen und Holzfeuchtemessungen können das Entfernen von Teilen der Ausfachungen, Verkleidungen, Putzen und Farben folgen. Im fortgeschrittenen Untersuchungsstadium können Bohrwiderstandsmessungen und die Entnahme von von Baustoffproben zur genaueren Untersuchung ratsam sein. Bei Befall durch pflanzliche und/oder tierische Schädlinge kann auch das Hinzuziehen eines kompetenten Bautenschützers empfehlenswert werden.
Die visuelle Einschätzung mit meiner über 25-jährigen Berufserfahrung speziell in diesem Bereich, aber bleibt mein wichtigstes Werkzeug.
»Eine Voruntersuchung kostet nichts, ist aber auch nicht umsonst?!« Details hierzu entnehmen Sie bitte den Unterpunkten vor Erwerb und Angebotanfrage.
Folgende Risiken können deutlich minimiert werden.
- Eine begonnene Baumaßnahme aus finanziellen Gründen nicht fertigstellen zu können um als Folge in einer Bauruine zu wohnen, bzw. dort auf absehbare Zeit nicht wohnen zu können.
- Eine Immobilie zu erwerben und nicht über die finanziellen Reserven zu verfügen, für dringend erforderliche Maßnahmen.
Grenzen der Voruntersuchung :
Grundsätzlich zu erwähnen ist, dass manchmal nicht alle Schäden bei Voruntersuchungen gefunden werden (können). Vor allem die allseitig geschlossenen Deckenbalkenlagen, an Sparrenfußpunkten, die Innenseiten der Sockel- & Stockschwellen und die Innenseite von Fachwerkwänden sind hier zu erwähnen. Umfangreiche Schäden durch Pilzbefall sind nie gänzlich auszuschließen.
Der Erwerb eines Fachwerkhauses enthält bei aller Genauigkeit der Sanierungs-Vorbereitung und Umsetzung immer ein Restrisiko.
Aus vorgenannten Gründen sind die von mir getroffenen Bewertungen immer ohne Gewähr, es gibt meinerseits keinerlei Form der Haftung